Henry Koster

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Henry Koster, eigentlich Hermann Kosterlitz (* 1. Mai 1905 in Berlin; † 21. September 1988 in Camarillo, Kalifornien, USA), war ein deutsch-US-amerikanischer Filmregisseur und Drehbuchautor.[1] In Hollywood machte er sich einen Namen als erfolgreicher Regisseur von zumeist heiteren Filmen.

Koster wurde 1905 in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Berlin geboren. Sein Vater praktizierte als Arzt. Der Vater seiner Mutter war Julius Salomon, ein bekannter Tenor. Kosters älterer Bruder Hans Walter Kosterlitz wurde später ein berühmter Pharmakologe an der Universität Aberdeen. Kosters Neffe, J. Michael Kosterlitz wurde 2016 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Mit 17 Jahren hatte er sich bereits als Autor von Kurzgeschichten einen Namen gemacht. In den 1930er-Jahren wurde er Assistent von Regisseur Kurt Bernhardt. Als dieser 1931 eines Tages mitten in den Dreharbeiten krank wurde, übernahm er die Regie. Er drehte drei Filme für die AAFA AG, bis er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Deutschland verließ.

Koster ging als Filmregisseur nach Wien und drehte unter anderem Komödien mit Franziska Gaal. 1935 lernte er Joe Pasternak von den Universal Studios kennen, zog in die USA und bekam einen Vertrag für drei Filme als Regisseur. Koster wurde praktisch über Nacht zum Retter des vom Bankrott bedrohten Studios dank Drei süße Mädels mit der 14-jährigen Deanna Durbin. Durbin war erst kurz vorher zugunsten von Judy Garland von MGM fallengelassen worden. Gemeinsam mit Pasternak produzierten sie bis 1941 noch weitere Filme mit Durbin, so 100 Mann und ein Mädchen von 1937, in dem Leopold Stokowski eine Nebenrolle hatte, First Love und Spring Parade. Bis 1941 arbeitete Koster für Universal, dann für MGM. Dort war er maßgeblich für den Aufstieg von Kathryn Grayson verantwortlich. Seit 1948 stand er bei 20th Century Fox unter Vertrag. Für Jede Frau braucht einen Engel mit Loretta Young und Cary Grant erhielt Koster auf der Oscarverleihung 1948 eine Nominierung für die beste Regie. 1952 drehte er mit Das Gewand den ersten Cinemascope-Film, danach spezialisierte er sich neben Komödien auch auf Kostümfilme. Koster war ein bevorzugter Regisseur von James Stewart und beide arbeiteten fünfmal miteinander, darunter beim Filmklassiker Mein Freund Harvey aus dem Jahr 1950 sowie Mr. Hobbs macht Ferien von 1963. Koster blieb ein vielbeschäftigter Regisseur von zumeist heiteren Film, 1966 zog er sich dann mit Dominique – Die singende Nonne aus dem Filmgeschäft zurück.

Henry Koster starb 1988 im Alter von 83 Jahren in Camarillo, Kalifornien. Er war zweimal verheiratet, von 1934 bis 1941 mit Käthe Kiraly (ein Sohn, Bob Koster) und ab 1942 mit der Schauspielerin Peggy Moran, mit der er zwei Kinder hatte.

Filmografie (Auswahl)

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  • Helmut G. Asper: The Rage of Hollywood. Ein Stoff für Filmstorys: Henry Koster in Hollywood. In: film-dienst. 52. Jahrgang, Nr. 14, 1999, ISSN 0720-0781, S. 40–43.
  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 286 f., ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Einzelnachweise

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  1. Nachruf auf Henry Koster